Fragen zum Tod
- Pony
- 20. Okt. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 10. Nov. 2024
Wie ergründet man allfällig positive Aspekte rund um den Tod? Wie benennen Menschen individuelle Bilder zum Tod? Wie ändert sich die Perspektive, wenn man einen persönlichen oder beruflichen Bezug mitbringt?
Luzian trägt eigene Erfahrungen und Bilder mit sich herum. Das Thema war und ist ihm in einer positiven Art und Weise präsent. Er war neugierig, wie andere denken. Er war und ist daran interessiert, das unnütze und einschränkende Tabu zu brechen. Also hat er das getan, was in solchen Momenten sinnig sein kann: Er hat Fragen gestellt und zugehört.
21 Fragen in 8 Gesprächen mit 8 sehr unterschiedlichen Menschen. Die Antworten sind unverblümt, ungefiltert und teils sehr überraschend. Eine Pfarrerin, ein Arzt, eine Sozialarbeiterin, ein Bestatter, eine Pensionärin, eine Primarlehrerin, eine von Krebs Betroffene und ein Pflegeexperte Palliative Care haben ihren Blickwinkel geteilt. So unterschiedlich der Umgang mit dem Tod ist, so klar wird auch, dass die Befragten eines gemeinsam haben: Sie alle werden sterben. Sie alle werden den Tod erleben. Sie alle haben Bilder dazu, sehr bewusst oder beiläufig generiert. Neben den Antworten sind Bilder entstanden, die die Vielfältigkeit widerspiegeln.
Fragen zum Tod. Antworten zum Tod.
Lass dich auf die Fragen zum Tod ein. Lass dich von den Antworten inspirieren. Oder wie wäre es eigene Antworten zu finden? Und falls du dich wohl fühlst: Teile deine Sicht.

Warum spricht man tendenziell wenig über das Thema Tod ?
«Wills halt doch öppis Findlichs hät und me laht eigentlich lieber das wäg im Läbe, wo, wo bedrohlich isch, wo eim öppis nimmt, wo me gern wett feschthebe.»
K.H. / Pfarrerin und Sterbebegleiterin. Mutter von fünf Kindern.
«Wells schwirig isch. Und well me immer Angscht hett, dass denn irgendöpper afoht hüüle, dases z’persönlig isch, dases eim selber nüt agoht. Das me denn mit de Reaktion wo’s villicht uslöst, wenn mer villicht so öppis aspricht, das me nid klar kunnt.»
T.S. / Studentin. Mutter starb an Brustkrebs.
«Villicht ischs au e gwüssi Angscht, das me dr Tod quasi anebeschwört, wenn me vonem redet… Aber ich dengg es hett meh demit ztue, d’Angscht wie gseht dä Tod für mi sälber us.»
«Wills Angscht macht. — Will… unseri Gsellschaft alles dezue tuet… defür tuet momentan das nid z’fescht an d’Oberflächi loh z’cho oder in d’Nöchi loh z’cho.»
«Me will sich mit dem Thema nöd usenandsetze, will eigentlich weiss jedermann, de Tod chunnt, aber wenn ich mich mit dem Thema befass, denn muen ich mich ja üssere dezue, muess Wort finde und das isch sehr sehr schwirig. Im Prinzip Gfühl i Wort fasse.»
U.S. / Pensionärin. Ehemals Pflegedienstleiterin in einem Alters- und Pflegeheim.
«Me redt eigentlich nöd zwenig drüber. Will du chasch jede Tag im Fernseh, im Radio, die Ziitige gsehsch du meh Tod, wie dass dir eigentlich lieb isch. Will es wird nur s’Schlimmschte, jedi Katastrophe wird hundert Mal zeiget, jede jede Selbstmordaschlag wird hundert Mal zeiget i de Zitig – überall – du gsehsch Bilder – vo det her isch de Tod keis Tabu. De Tod isch es Tabu bi eim persönlich, im Fründeschreis, im Bekanntechreis und i de Familie. Det wos eigentlich am wichtigschte wär, emal über das Thema zredä. Aber me hät immer s’Gfühl, me händ ja no Ziit.»
R.G. / Bestatter. Familienvater.

Dieser Blogartikel entstand als Ergänzung zur PonyMap «1101 - Mein Tod». Denn die grossen Themenfelder sind natürlich weit breiter und tiefer als das handliche Format einer Landkarte. Bleib am Ball: Es erscheinen laufend weitere PonyMaps für dich, dein Leben und deine Umwelt.